Tristan und Isolde – unauflöslich sind diese beiden Namen, ihre Herzen, ihre Schicksale miteinander verwoben. Zwei totalitäre Gefühls-Extremisten, die ihre Liebe in einer Radikalität leben, die keinen Raum lässt für andere Menschen und allein in der vollkommenen Selbstauflösung im Tod ihre Erfüllung finden kann.
Richard Wagner komponierte „Tristan und Isolde“ in einer zwölfjährigen Schaffenspause vom „Ring des Nibelungen“ als schöpferische Bewältigung seiner Liebe zu der verheirateten Mathilde Wesendonck und der Beschäftigung mit den Ideen Arthur Schopenhauers und des Buddhismus; aber auch, weil das notorische „Pumpgenie“ dringend einen finanziellen Erfolg nötig hatte. Dieser war ihm jedoch auch mit dem „Tristan“ nicht vergönnt: Zu kühn wirkte „dieser Rattenkönig unaufgelöster, sich selbst mordender Tonfolgen auf den verblüfften Zuhörer“ (Deutsche Musiker-Zeitung 1860). Lange galt das Werk wegen seiner enormen Ansprüche an Orchester und Solist*innen als unausführbar, heute ist Wagners einzigartige Jahrhundert-Partitur von den Opernspielplänen nicht mehr wegzudenken.
An drei aufeinander folgenden Abenden präsentieren wir Ihnen in einer Inszenierung von Dorian Dreher und unter der musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Axel Kober „Tristan und Isolde“ mit einem Weltklasse-Ensemble um Kammersängerin Linda Watson, Tenor Michael Weinius und Kammersänger Hans-Peter König. Der erfahrene Dirigent und Komponist Eberhard Kloke nimmt hierfür eine intime Bearbeitung der „Tristan“-Partitur vor, in der das Orchester auch räumlich zum Protagonisten wird.
(Quelle: Deutsche Oper am Rhein)