Als Zuschauer*innen verfolgen wir die Odyssee eines jüdischen Jungen im besetzten Polen während des Zweiten Weltkriegs. Aufgeteilt in acht Kapitel, die nach den Personen benannt sind, die dem Jungen Obhut gewähren, gerät dieser in eine Welt voller Niedertracht. Wir werden Zeug*innen eines minderjährigen Opfers, dem physische, psychische sowie sexualisierte Gewalt angetan wird. Der Titel The Painted Bird bezieht sich auf eine Episode, dessen Metaphorik alle Begegnungen miteinander vereint. Ein Ornithologe pickt sich einen Vogel heraus, bemalt ihn mit weißer Farbe und lässt ihn wieder zu seinem Schwarm zurück fliegen. Sofort wird dieser von seinen Artgenossen zerfetzt. Diese symbolisch aufgeladene Szene soll nach Angaben des Regisseurs die Blindheit der Menschen während des Krieges illustrieren, in dem Andersartige ausgegrenzt und nur noch die niedersten Triebe befriedigt werden.(Quelle: Filmmuseum)