Die ukrainische Dokumentation „Ruthenia. Kultureller Code der Ukraine“ nimmt das Publikum auf eine Zeitreise von der Vergangenheit Europas in ihre Gegenwart. Der Name des Films lässt den alten Namen der Ukraine aufleben, deren Territorium auf europäischen Karten des 17. bis 18. Jahrhunderts als „Ruthenia“ gekennzeichnet wurde. Die Protagonist*innen der Doku – Historiker*innen, Ethnograph*innen, Kalligraphen und Wissenschaftler*innen – beantworten auf der Grundlage ihrer Recherchen viele Fragen der Vergangenheit und Gegenwart: Wie entstand die ukrainische Sprache und warum begann der russische Imperator Peter der Große seine berüchtigten Sprachreformen mit dem Verbot von 11 ukrainischen Buchstaben? Welche Rolle spielt die Sprache bei der Bildung und Zerstörung eines Staates? Und war die Sprachfrage wirklich der Schlüssel zum Beginn des Ukraine-Krieges im Jahr 2014? All diese Fragen werden durch die Geschichte des ukrainischen Kalligraphen Vasyl Tschebanyk offenbart, der seit 50 Jahren eine einzigartige ukrainische Schrift entwickelt, die den Buchstaben ihre Symbolhaftigkeit zurückgibt. 2021 erschien das erste in dieser Art gedruckte Buch in der Bibliothek des Weißen Hauses. Und schon vor dem Krieg wurde in Kyjiw ein Projekt ins Leben gerufen, um dieser Schrift den Status einer staatlichen Nationalschrift zu verleihen. (Quelle: Veranstalter)
Ukraine 2020, Dokumentationsfilm, Regie: Antonina Gotfried