Im Rahmen des Ido-Festivals 2023 werden beziehungsvolle Kontraste gezeigt: Nach dem eröffnenden „memoire“ Ravels an seine im 1. Weltkrieg gefallenen Freunde (die Orgelfassung belegt klingend, wie nahe sich Klavier, Instrumental- und Orgelmusik im beginnenden 20. Jahrhundert in Paris standen) folgt ein Durchgang mit Bildern, quasi Momentaufnahmen der Passion Christi bis zur Auferweckung aller am „Jüngsten Tag“ mit Positionen von Blarr, Laufer, Dobrowolny und Klasen. Auf besonderen Wunsch des Kammerchores folgt sodann Rutters Requiem, das so gar nicht in Trauer erstarren will, sondern in transparenter Hörsamkeit in eine tröstlich-lichtvolle Welt mitnimmt. Die abschließende marianische Antiphon beendet, wie es Tradition des Stundengebetes ist, das tönende Geschehen und führt in die Stille. Paris, Düsseldorf und Cambridge, Impressionismus, Zeitgenössisches und moderierte Moderne in offenem Miteinander: Eine spannende Hörbegegnung von gut 99 Minuten, die weite Horizonte öffnet.
Aus dem Programm:
Maurice Ravel
Prélude pour Lieutenant Jacques Charlot et Fugue pour
Lieutenant Jean Cruppi
Aus: Le Tombeau de Couperin, Orgelbearbeitung Odilo Klasen
Oskar Gottlieb Blarr
Warten am Ölberg
für Flöte (Piccolo und Alt) und Streichquartett
Norbert Laufer
O Haupt voll Blut und Wunden
für Orgel
Miro Dobrowolny
Marienklage
für Sopran und Streicher
Tuba mirum
für Streicher, Klavier und (Orgel-)posaunen
Odilo Klasen
Vokalise für stehende Orgelklänge, Violoncello und Sopran (UA)
John Rutter
Requiem in sieben Sätzen
für Sopran, Chor und Instrumentalensemble
Guillaume Dufay
Alma redemptoris mater
Bearbeitung für Streichquintett von O. Klasen
(Quelle: Ido-Festival)
Mit: Kammerchor St. Franziskus-Xaverius, Instrumentalensemble, Natalie Mol (Sopran), Eugene Kang (Orgel), Odilo Klasen (Orgel und Leitung)