Im Anschluss an die Verleihung des Menschenrechtspreises 2025 folgt die schwelgerische »Tragische Ouvertüre«, in der der Komponist seinem melancholischen Gemüt freien Lauf ließ und dennoch unter den Tränen zu lächeln scheint. Und dann seine letzte, kunstvolle Symphonie, die einen Musikkritiker und Zeitgenossen an einen dunklen Brunnen erinnerte: »Je länger man hineinschaut, desto mehr und hellere Sterne glänzen uns entgegen.
Der Menschenrechtspreis der Tonhalle Düsseldorf 2025 geht an Jouanna Hassoun und Shai Hoffmann aus Berlin. Jouanna Hassoun floh als Kind vor dem Bürgerkrieg im Libanon nach Deutschland, hat palästinensische Wurzeln und ist seit über 15 Jahren in der politischen Bildungsarbeit aktiv. Shai Hoffmann ist Sozialunternehmer und deutscher Jude mit israelischen Wurzeln. Seit dem 7. Oktober gehen Hassoun und Hoffmann mit ihrem Trialog-Projekt gemeinsam an Schulen in ganz Deutschland, um mit jungen Menschen über den Nahostkonflikt, Antisemitismus und antimuslimischen Rassismus zu sprechen. Sie möchten palästinensisches und jüdisches Leben und Leid sichtbar machen und zeigen, dass beides gleichzeitig anerkannt werden kann. In einem geschützten Raum, einem „braver space“, bringen sie unterschiedliche Perspektiven zusammen und fördern Verständnis und Dialog, um ihre Botschaft von Menschlichkeit und eines friedlichen Miteinanders zu vermitteln.
Adam Fischer zeigt große Bewunderung für die Arbeit von Jouanna Hassoun und Shai Hoffmann: „Hass ist wie Sauerstoff für jeden Kriegstreiber. Gegen den Hass zu kämpfen, ist wichtiger denn je. In Zeiten, in denen Populismus und Vorurteile immer stärker um sich greifen und Politik zunehmend emotionalisiert wird, kümmern sich Jouanna Hassoun und Shai Hoffmann darum, dass die Menschen im Gespräch bleiben und Empathie füreinander aufbringen.“
Jouanna Hassoun und Shai Hoffmann werden die Auszeichnung persönlich entgegennehmen. Auf dem Konzertprogramm stehen die Tragische Ouvertüre und die 4. Symphonie von Johannes Brahms. Es musizieren die Düsseldorfer Symphoniker unter der Leitung von Adam Fischer. (Quelle: Tonhalle Düsseldorf)