Diesen Fragen geht Martina Sauter, die an der Kunstakademie Düsseldorf als Meisterschülerin von Thomas Ruff abschloss, in ihrer neuesten Werkreihe „News:Fiction“ nach.
Mit Beginn der Corona-Pandemie sammelte die Fotografin Bilder, die sie in der aktuellen Berichterstattung fand, als Screenshots aus dem Internet. Hinzu kamen Stills aus einer Science Fiction-Serie. In „Fortitude“, einer mit Mystery-Elementen angereicherten Produktion verändert ein Erreger das Verhalten der Bevölkerung der Stadt Fortitude und verursacht Konflikte durch das psychotische Verhalten der infizierten Einwohner:innen. Die in Fernsehen und im Internet gefundenen Bilder der Tagespresse stellt Sauter in einen Dialog zu den Stills. Diese Reihe erweitert sie um Fotografien aus der Zeit, in der sie selbst wegen Corona in Quarantäne war. Man sieht Labors, Operations- und Behandlungssäle, verwaiste Räume, rätselhafte Gegenstände.
Doch was ist real, was Fiktion? Rückblickend scheinen alle Bilder realistisch, denn viele dieser Szenerien habe sich in unser kollektives Gedächtnis eingebrannt. Und alle profitieren sie vom Realismus-Versprechen der Fotografie. Indem Martina Sauter sich des historischen Verfahrens der Cyanotypie bedient, verwischt sie deren unterschiedliche Quellen und setzt sie alle gleich. Wirkliches wird unwirklich, Unwirkliches wird wirklich. (Quelle: Künstlerverein Malkasten)
Ausstellungslaufzeit: 16. April bis 30. August 2024