Brutale Pop-Musik gerissen aus dem finsteren Herzen jugendlicher Furcht angesichts des Zustandes der Welt; zugleich aber auch Musik, die die Verhältnisse als gemacht und wandelbar erkennt und utopisch zu überwinden sucht; Musik schließlich, die aus der eigenen Verunsicherung große Träume schöpft. Lyschko vertonen seit 2018 Verdruss, Attitude und Aufschrei in einer bittersüßen Melange aus Post Punk, New Wave und fein selektierten Essentialen von düsterem Pop. Im Schoße der NNDW (Neue Neue Deutsche Welle - ein Begriff den Lyschko, schon bevor sich Acts wie Edwin Rosen von ihm tragen ließen, selbst geprägt haben) triumphiert das junge Trio mit Bravour und sucht minutiös den Nahkontakt mit (Post-)Punk im Stile von Die Nerven, Culk oder Messer und internationalen Genre-Größen wie Fontaines DC, Iceage oder Just Mustard.
Umtrieben sind Lyschko nicht mehr nur von den Fragen der Adoleszenz und spät-juvenilen Auswüchsen, sondern nehmen vielmehr Abstand von gegenstandslosen Demo-Parolen und bewegen sich mit einer intuitiven melancholischen Leichtigkeit hin zu feinjustierten Lyrics und klug gesetzten Antithesen aus der Perspektive einer jungen, wortgewandten Frau. All das wirbelt nicht nur Staub auf, es verleiht deutschsprachiger Gitarren-Musik einen kräftig leuchtenden neuen Anstrich, der bleiben wird und ganz bestimmt so schnell nicht abblättert. (Quelle: zakk gGmbH)