Die deutsch-schwedische Künstlerin Lotte Laserstein (1898-1993) zählt zur „Verlorenen Generation“ der Künstler:innen, die nach 1945 in Deutschland nicht mehr wahrgenommen wurden. Nach ihrer Wiederentdeckung im Jahr 2003 und zwei international beachteten Museumsausstellungen im Frankfurter Städel Museum und der Berlinischen Galerie ist dies eine der ersten umfangreichen Galerieausstellungen über die Künstlerin in Deutschland.
Anfang des 20. Jahrhunderts gehört Laserstein zu den ersten Frauen, die ein Studium an einer Kunstakademie aufnehmen können. Sie schließt es mit Auszeichnung ab und gestaltet anschließend mit zahlreichen Ausstellungen sehr erfolgreich und eigenständig ihr Leben als freie und selbstbestimmte Künstlerin.
Ab 1933 erschweren ihr die Nationalsozialisten aufgrund ihrer jüdischen Herkunft zunehmend die Arbeit und machen sie schließlich unmöglich. Im Jahr 1937 emigriert sie nach Schweden, wo sie bis zu ihrem Tod 1993 lebt.
Ihre eindrucksvollen Portraits, von denen rund 20 in unserer Galerie zu sehen sein werden, zeigen das Bild der modernen Frau. Stilistisch bewegt sie sich zwischen Realismus und Neuer Sachlichkeit, wobei gerade der Vergleich mit letzterer die Eigenständigkeit ihres Realismus unterstreicht.
(Quelle: Galerie Ludorff)