Irgendwann fängt es einfach an und plötzlich beginnt sich die eigene Wahrnehmung zu verändern: Du meinst, alle Menschen kennen dich! Alle reden über dich! Alle starren dich an! Klar, deine Wohnung ist verkabelt, dein Auto verwanzt, dein Telefon wird abgehört! Sogar die Medien berichten über dich! Was passiert da mit mir? Wo endet die Realität, wo beginnen die traumatischen Vorstellungen? Oder was mache ich, wenn bei einer/einem meiner Angehörigen solche Symptome auftreten?
„Als ich aus der Zeit fiel: Mein Weg durch die paranoide Schizophrenie“ ist ein ehrlicher Erfahrungsbericht. Jens Jüttner erzählt schonungslos und frei von jeglichen Allüren, was ihm Unglaubliches widerfahren ist: Über zehn Jahre lang hatte er unter den Symptomen der paranoiden Schizophrenie zu leiden. Es gab gute und schlechte Jahre – mehr schlechte. Er beendete sein Studium, arbeitete als Jurist, heiratete und wurde Vater – und litt währenddessen fast andauernd unter Anfällen, Verfolgungswahn, bleierner Antriebslosigkeit und den massiven Nebenwirkungen seiner Medikamente.
Im Anschluss an die Lesung ist eine trialogische Diskussion geplant, mit Dr. Theisen (LVR-Klinikum), Frau Heidkamp (Familienselbsthilfe) und Herrn Jüttner. Die Moderation übernimmt Pfarrer Claus Scheven (Seelsorger im LVR-Klinikum). Wir freuen uns über rege Nachfragen aus dem Publikum. (Quelle: zakk)