Iness Mezel lernte den Berbergesang von ihren Tanten und ihrer Großmutter in der Kabylei (Algerien) und klassisches Klavier in Paris. Die vielfach ausgezeichnete Singer-Songwriterin ist ebenso von der kabylischen Kultur geprägt, in der Frauenstimmen, begleitet von einer Bendir- Rahmentrommel, eine bedeutende Rolle spielen, wie vom Operngesang und dem Jazz. Nora Abdoun, in Algerien aufgewachsen, begleitet sie subtil mit der traditionellen Perkussion aus der Kabylei, die sie von ihrem Clan geerbt hat. In ihren Songs erzählen die beiden Musikerinnen von der Intensität des Lebens, der Kraft der Natur und von starken, freien und rebellischen Frauen. Iness Mezel wurde in Paris als Tochter einer französisch-italienischen Mutter und eines Vaters kabylischer (berberischer) Abstammung aus Nordalgerien geboren. Als sie sechs Jahre alt war, zog ihre Familie für zwei Jahre in die Kabylei, der bergigen Küstenregion im Norden Algeriens. Hier konnte sie bereits in ihrer frühen Jugend eine Verbindung zu ihren kulturellen Wurzeln herstellen und das Land und die Berberkultur kennenlernen. Die Berber sind die größte ethnische Minderheit in Nordafrika, ihre sehr alte Kultur erstreckt sich bis in die Sahara. Sie selbst nennen sich Imazighen - der Begriff „Berber“ ist zwar üblich und bekannter, doch auch wenig respektvoll, da er sich vom griechischen Wort für Barbar ableitet. Die Kultur der Imazighen litt und leidet noch immer unter Unterdrückung und Unsichtbarkeit. Es ist eine mündliche Kulturtradition mit eigener Sprache, in der die Musik eine bedeutende Rolle spielt. (Quelle: Jazz-Schmiede)