Situationen, in denen das Wort zur Identität, zur Zuneigung, zum Glauben und zum Lachen wird. Babys entdecken die Welt, indem sie sie in den Mund nehmen: Sie kennen den Geschmack des Fußbodens, der Hausschlüssel und der Haare ihrer Mutter. Atlas da Boca ist eine Wörtersammlung, die sich von Mund zu Mund und von außen nach innen bewegt, und mit der Ary Zara und Gaya de Medeiros das Publikum mit Wörtern überschwemmen. Beide Performer*innen begannen im Alter von über 30 Jahren damit, andere Worte zu sein und die Welt aus einer neuen Position zu erfahren. Dabei beschäftigen sie sich aus ihrer Perspektive als trans* Personen mit Erfahrungen, die alle Menschen kennen: wenn sie sich verlieben, jemanden verlieren oder mit dem Unbekannten konfrontiert sind. Atlas da Boca fragt nach „Wort-Gesten“, nach vertrauten und fremden Sprachen, die unsere Körper durchdringen, und nach den Momenten, in denen der Mund starr wird und das Wort brüllend herauskommt.
(Quelle: Tanzhaus NRW)