Der Krieg aber begann schon 2014. Seitdem verteidigen die Menschen in der Ukraine ihr Leben, ihre Unabhängigkeit, ihre Kultur und unsere gemeinsamen europäischen Werte.
"Dieses Festival ist notwendig und besonders", erklärt Generalintendant Wilfried Schulz, "als Theater sehen wir uns in einer gesellschaftlichen Verantwortung und wollen Reflexionsraum sein." So wird ab dem 11. April 2024 das interdisziplinäre Festival vielstimmige künstlerische Positionen aus der Ukraine und dem europäischen Exil zeigen: Inszenierungen & Konzerte, Animationen & Projektionen, Tanz & Film bespielen alle Bühnen und die Fassade des Schauspielhauses. An sieben Tagen gibt es ein aufregendes Panorama zeitgenössischer Theaterkunst zu erleben – kuratiert von Festivalleiterin Birgit Lengers und Stas Zhyrkov, dessen aktuelle Inszenierung »Die Orestie. Nach dem Krieg« neben der viel gelobten »Odyssee« (Shortlist Theatertreffen 2024) ebenfalls im Programm gezeigt wird.
Hochkarätige künstlerische Arbeiten – von Lwiw über Kyjiw bis Charkiw, aus Polen, Frankreich, dem Baltikum und Deutschland – sind versammelt, die sich mit den entscheidenden Fragen unserer Zeit auseinandersetzen: Für was lohnt es sich zu kämpfen? Ist Heimat ein Ort? Was bedeutet Verlust, und wie geht Verzeihen? Ins Zentrum der Arbeiten rückt die Rolle der Frauen: Sie sind Überlebende, Zeuginnen, Kämpferinnen, Geflüchtete, Spioninnen und Mütter. Sie wollen nicht als Opfer, sondern als Protagonistinnen ihrer Geschichten gehört werden. Die weibliche Perspektive steht auch im Fokus der langen Filmnacht, von Impulsen, Gesprächen und Lesungen.
Das Festival lädt am Familiensonntag Kinder und Erwachsene zum Mitmachen und Miterleben ein. Starkoch Denis Kolesnikov zeigt, wie man leckere Wareniki herstellt, Pro-Skater Yurii Korotun und Choreograf Glib Movenko bieten Workshops an. Zu entdecken gibt es ukrainische Märchen im beliebten Bilderbuchkino. Und vieles mehr! Spektakulär bespielt wird auch die Fassade des Schauspielhauses. Künstler:innen treten nicht nur erstmals live in Düsseldorf auf, es wird auch einen Dialog per Live-Verbindung in die Ukraine geben.
Wie und wann der Krieg endet, ist ungewiss. Das Theater aber eröffnet einen utopischen wie erfahrbaren Raum, in dem Empathie das Gemeinschaftsstiftende unserer Zeit ist. (Quelle: D'haus, Düsseldorfer Schauspielhaus)