Doch dieser wehrt ihre Zuneigung ab – sein rastloser Lebenswandel eigne sich nicht für eine langfristige Bindung. Jahre später begegnen sich die beiden erneut: Die gereifte Tatjana ist eine Vernunftehe mit dem wesentlich älteren Fürsten Gremin eingegangen und eine wohlhabende Frau geworden. Erschüttert erkennt Onegin, dass Tatjana doch die Richtige für ihn gewesen wäre. Doch jetzt ist es sie, die seine leidenschaftlichen Bekenntnisse zurückweist…
Ein Jahr vor der „Jungfrau von Orléans“ gelang Peter I. Tschaikowsky mit der Vertonung von Puschkins Versroman „Eugen Onegin“ 1879 der internationale Durchbruch als Komponist. Sein inniges Mitgefühl mit der unerwidert liebenden Tatjana ließ Tschaikowsky nach einem musikalischen Ausdruck forschen, der sich bewusst vom Opernpathos seiner Zeit abzusetzen versuchte. In seinen „Lyrischen Szenen“ konturierte er mit feinem psychologischem Gespür die unerfüllten Sehnsüchte einer sich selbst überdrüssig gewordenen Gesellschaft, die Regisseur Michael Thalheimer in seiner vierten Arbeit für die Deutsche Oper am Rhein ins Bild setzt. (Quelle: Deutsche Oper am Rhein)