In Forme(s) de Vie entwickelt er eine im Rahmen von L’Âge d’or entstandene Praxis weiter, in der Tänzer*innen in einer choreografischen Erfahrung als menschliche Prothesen mit Performer*innen mit eingeschränkter Mobilität eintauchen. Das Prinzip der gegenseitigen Übertragung von Körper- und Tanzsprache wird in dieser Performance mit einer Ebene der Erinnerung an Bewegungen erweitert. Der ehemaliger Boxer Kamel Messelleka und die Tänzerin Elise Argaud knüpfen gemeinsam mit drei Tänzer*innen an ihre früheren Bewegungspraktiken an. Sie haben sie nie aufgegeben, aber gaben ihnen im Verlust ihrer Mobilität eine neue Bedeutung. In der gegenseitigen Weitergabe der Bewegung werden unter den Performer*innen Fragen rund um Konsent und Selbstbestimmung ausgelotet. Vermeintlich begrenzte Körper und vermeintlich virtuose Körper unterstützen und beeinflussen sich gegenseitig. Sie verharren in der Gegenwart, schauen in die Zukunft und blicken zurück in die Vergangenheit. Vom Exoskelett bis zur menschlichen Prothese zielt Forme(s) de Vie darauf ab, einen Raum für Intimität und kollektive Formation zu schaffen, der das Konzept des „augmentierten [erweiterten] Körpers“ verschiebt. (Quelle: tanzhaus nrw)