Die Marschmusik seiner Kindheitstage als Sohn eines hochrangigen k.u.k.-Offiziers, die Lehren seiner Mentoren Arnold Schönberg und Alexander von Zemlinsky, die jazzgeprägte Unterhaltungsmusik seiner Zeit, die Liebe zur formalen Strenge eines Johann Sebastian Bach – all diese biografischen Einflüsse verarbeitete Ullmann in seiner Oper „Der Kaiser von Atlantis“ virtuos und anspielungsreich zu einem aufregenden Stilmix.
Die Parabel über die Arbeitsverweigerung des Todes, der sich nicht länger zum mörderischen Handlanger des despotischen Kaiser Overall instrumentalisieren lassen möchte, entstand 1943/44 im Konzentrationslager Theresienstadt. Ihre Botschaft, aufzustehen gegen Unrecht und Unterdrückung, trägt bis in unsere Gegenwart, wie die unlängst mit dem 11. EOP – Internationalen Opernregie-Preis ausgezeichnete Regisseurin Ilaria Lanzino in ihrer eindringlichen Inszenierung nachvollzieht. (Quelle: Deutsche Oper am Rhein)