Als 17-Jährige wurde sie ungewollt schwanger und sitzen gelassen. Der Vater des Kindes stritt alles ab, gewann den anschließenden Prozess mithilfe bestochener Zeugen. Gedemütigt und mittellos sah sich die junge Frau gezwungen, die Stadt zu verlassen. Sie verlor ihr Kind, wurde Prostituierte, heiratete einen superreichen Unternehmer aus der Ölindustrie und stieg schließlich selbst zur Multimillionärin auf. Ihr Vermögen versetzt Claire Zachanassian in die Lage, einen Angriff auf die Männerclique in Güllen zu starten und wie eine Heldin der griechischen Tragödie oder aus einem Film von Quentin Tarantino zu handeln. Erst kauft sie sämtliche Fabriken und Grundstücke in der Umgebung auf, bis vom einstigen Wohlstand nichts mehr übrig ist. Dann bietet sie eine Milliarde für den Kopf ihres damaligen Peinigers Alfred Ill, mittlerweile Anwärter auf den Posten des Bürgermeisters. Die Armut in Güllen ist bitter, die Versuchung groß und menschlich die Bereitschaft, sich an Unmenschliches zu gewöhnen. (Quelle: Schauspielhaus)
Eine tragische Komödie von Friedrich Dürrenmatt