Als ein wichtiger Wegbereiter der elektronischen Musikszene der 70er-Jahre wird der in Düsseldorf geborene Beuys-Schüler von Industrial-, Noise- und Ambiente-Musikern ebenso wie von Techno-DJs als Vorbild betrachtet. Schnitzler nannte sich Intermedialist, arbeitete mit Videotechnik und als Aktionskünstler. Ob in kleinen Galerien in New York, in den Straßen von Linz bei der Ars Electronica, im Aufzug des Musée d’Art Moderne in Paris oder auf der Empore der Ostberliner Erlöserkirche: Freiheit und Unabhängigkeit waren seine obersten Prämissen. Dabei lehnte er die kommerzielle Vermarktung seiner Arbeiten zeitlebens strikt ab. So entwickelte sich um ihn herum ein lebendiges internationales Netzwerk, das die freie Zirkulation, Reproduktion und Wiederaufführung seiner Ton- und Bilderzeugnisse propagierte und realisierte. Nun wird das künstlerische Vermächtnis Schnitzlers in der Düsseldorfer Kunsthalle erstmals institutionell mit einer Ausstellung und einem Festivalprogramm gewürdigt. „Manchmal artet es in Musik aus“ trägt die audiovisuellen Arbeiten des Bildhauers, Musikers, Komponisten, Video-, Performance- und Konzeptkünstlers zusammen und macht sie im Seitenlichtsaal der Kunsthalle erfahrbar. Das begleitende Festivalprogramm lädt Weggefährt*innen und Nachfolger*innen des Künstlers ein, in die Räume der Kunsthalle zu intervenieren und sein Schaffen durch Gespräche, Installationen, Performances, Screenings und Konzerte zu reflektieren. Mit dabei sind unter anderem Noemi Büchi, Electric Indigo, Cengiz Mengüç und Ken Montgomery.