Rund 120 Werke von der Frühromantik zu den Anfängen des Realismus
Für Caspar David Friedrich (1774–1840) war ein Landschaftsbild mehr als ein Abbild der Natur. Emotional sollte es sein: religiös aufgeladen, jedoch ohne die von der Kirche vorgegebenen Bildinhalte. Damit trifft der Greifswalder Maler den Nerv seiner Zeit.
Sein Durchbruch gelingt ihm 1810 mit dem Bild „Mönch am Meer“, das den damals herrschenden Traditionen der Landschaftsmalerei widerspricht. Der preußische König Friedrich Wilhelm III. findet Gefallen an dem Werk, erwirbt es und verhilft Friedrich somit zum Erfolg. In den folgenden Jahren findet Friedrich für seine mehr als 150 Gemälde und etwa 1000 Zeichnungen, Aquarelle und Radierungen namhafte Abnehmer. Doch Mitte der 1830er-Jahre gerät Friedrichs Werk in Vergessenheit, was unter anderem der Düsseldorfer Malerschule geschuldet ist. Zunächst herrscht zwischen Sachsen und dem Rheinland ein lebendiger Kulturtransfer. Viele Künstlerkollegen aus Düsseldorf und Sachsen beziehen sich in den späten 1820er-Jahren auf Friedrichs Landschaftsgemälde, die Natur nicht nur abbilden, sondern auch Empfindungen wecken möchte. Allerdings entfalten die Düsseldorfer zunehmend mehr Dramatik und Pathos, ihre Bilder gewinnen an technischer Raffinesse. Ihr Einfluss, vor allem auf die Kunstentwicklung an der Elbe, steigt. Schließlich werden führende Düsseldorfer Maler als Professoren an die Dresdener Akademie berufen.
In der Ausstellung „Caspar David Friedrich und die Düsseldorfer Romantiker“ beleuchtet der Kunstpalast, wie es zur Ablöse der Dresdener Romantik durch die Düsseldorfer Malerei kam und welche gesellschaftlichen Ursachen den Geschmackswandel beeinflussten.
Zu sehen sind etwa 60 Werke Friedrichs und seiner Dresdener Malerfreunde wie Carl Gustav Carus und Ludwig Richter, die der Malerei der Düsseldorfer Andreas und Oswald Achenbach, Carl Friedrich Lessing, Johann Wilhelm Schirmer und weiteren gegenübergestellt werden.
Foto: Ausstellungsansicht, Düsseldorf Tourismus