Seine Mission: den schwarzen Fluss hinaufzufahren, ins Herz des afrikanischen Kontinents, wo ein Handelsagent namens Kurtz sich ein eigenes Reich geschaffen hat, in dem er Gott spielt. Diesen Mann soll Marlow finden und in die Zivilisation zurückbringen, doch stattdessen zieht ihn Kurtz immer tiefer hinein in das Grauen.
Der anklagende und düsterere Text ist aktueller denn je und stellt eine umfassende Kapitalismuskritik dar. Die Kälte und Empathielosigkeit der Kolonialherren gegenüber den Ureinwohnern, den ,,Kannibalen", sowie deren unglaubliches Leid, sind erschütternde Schilderungen, mit denen Ben Becker von der ersten Minute an sein Publikum zu fesseln vermag. Kein Szenenapplaus, kein Aufatmen und kein Lacher unterbrechen Beckers außergewöhnliche und ausdrucksstarke Interpretation, stattdessen entlässt er sein Publikum am Ende aufgewühlt, nachdenklich und auch erleichtert.
Becker performt den so wichtigen und faszinierenden Text seines Lieblings-Schriftstellers indem er sein gesamtes schauspielerisches Können einbringt und schafft auf der Bühne eine äußerst dichte und zugleich stark berührende Atmosphäre, die durch die Reduziertheit des Textes und seine direkte Ansprache an das Publikum durch Mark und Bein geht und ohne weiteres an Coppolas bildgewaltige Interpretation heranreicht. (Quelle: Capitol Theater)