Dabei sind Bildende Kunst und Musik längst wieder fein separiert. Vor einigen Jahrzehnten noch interagierten sie spannungsreich in Werken von John Cage, Nam Yun Paik, Anthony Braxton oder Bruce Nauman zu etwas Neuem. Der Niederländer Engelen prägt seit dem Beginn dieses Jahrtausends in vielfältigen Arbeiten neue Wege diesen Zusammens. Oft weist seine Perspektive auf das Prozesshafte oder das im Perfektionismus musikalischer Darbietung Unerwünschte, jedoch ihr Innewohnendes. So lässt die Uraufführung von „À la Gould“ die vier Pianisten Benjamin Kobler (Ensemble Musikfabrik), Tobias Koch, Ernst Surberg (Ensemble Mosaik) und Benoit Gagnon den klanglichen Fokus auf das leise Singen und Mitsummen setzen, für welches die kanadische Pianistenlegende Glenn Gould bekannt und von manchen gefürchtet war. Zur Live-Performance des Stücks am Donnerstag, 23. Mai 2024 und seiner Vorführung als Videoinstallation (24. & 25. Mai 2024) addiert sich ein Künstlergespräch mit William Engelen. Zudem wird Benoit Gagnon Engelens Komposition „Gebrauchsspuren“ aus dem Jahr 2016 aufführen, deren Titel das „Hängenbleiben“ zerkratzter CDs meint. Zuletzt zu sehen und hören waren Engelens Arbeiten unter anderem in den Ausstellungen „Klingt gut“ im Kunstmuseum Den Haag, „Broken Music 2“ im Hamburger Bahnhof Berlin, „32bpm“ in der Kunsthalle Mannheim, „Adam, Eva und die Schlange“ in der Bundeskunsthalle Bonn, wie auch 2019 bei “Listen to the image, look at the sound“ im Kai 10, Arthena Foundation, welche die diesjährige Arbeit Engelens für das Approximation Festival erst möglich macht.
Als erfolgreicher DJ der geraden elektrischen Beats, wagte sich Frank D`Arpino auf einen, seinen vielfältigen Musikvorlieben weit besser gerecht werdenden eklektischen Pfad. Als Resident im Salon des Amateurs zaubert er seit 2010 pulsierende Klangwelten, deren subtiler Groove nicht zum Tanzen nötigt, sondern so sehr zum Zuhören wie auch zum Tanzen einlädt. Eine langsam reifende Ekstase fern des Dampfhammers, sondern gestaltet mit dem Wissen um die Wirkung perkussiver Rhythmen, nachhallender Echos, geheimnisvoller Stimmen sowie surrender, raschelnder Klänge. Musik gleich der Nachtwanderung durch einen Urwald, in denen eine Punktstrahllichtquelle mal dieses, mal jenes Detail erhellt. Ebenso hört man Frank D`Arpino in der Wine-Bar „Wyno“ zum Genießen auflegend und im digitalen Radio bei Dublab.de in seiner meist gemeinsam mit ausgewählten Gästen bestrittenen Show „Implied Odds“.
(Quelle: approximation festival)