Jacksons Bilder spiegeln Sehnsüchte, spielen mit der Wahrnehmung und hinterfragen die Wahrheitsbehauptung der Fotografie. Das NRW-Forum Düsseldorf widmet der britischen Fotografin vom 3. März bis 21. Mai 2023 die erste institutionelle Einzelausstellung in Deutschland mit rund 80 Fotografien und Videos aus ihren wichtigsten Werkzyklen.
Unsere Gesellschaft ist besessen vom Leben der Prominenten: Paparazzi verfolgen Stars und Boulevardmedien inszenieren tagtäglich deren Geschichten. Privatsphäre wird öffentlich und das Leben der anderen zum konsumierbaren Produkt. Es bleibt die Frage, was echt ist und was gestellt und ob dieser Unterschied wirklich noch von Interesse ist. Eine drastische Antwort formulierte die britische Fotografin Jackson 2020: „Die Wahrheit ist tot. Nichts, was uns gezeigt wird, ist vertrauenswürdig, alles kann gefälscht sein und nichts ist authentisch. Was macht dieses Wissen mit uns?“
Für ihre Arbeit setzt die 1960 geborene Jackson Schauspieler*innen ein oder engagiert Doppelgänger*innen und produziert überzeugend realistische Paparazzi- oder Dokumentaraufnahmen des intimen, oft anzüglichen, aber imaginären Privatlebens berühmter Ikonen des öffentlichen Lebens. Donald Trump, die britische Königsfamilie, Marilyn Monroe, Kim und Kanye West, Elton John, Justin Bieber, Jack Nicholson, Rihanna, Boris Johnson, David und Victoria Beckham sowie Angela Merkel sind nur einige der Personen, die immer wieder in ihren Werken zu sehen sind. Für die Ausstellung im NRW-Forum werden auch neue Arbeiten entstehen und bisher nie gezeigte Werke präsentiert.
In ihren Bildern täuscht, fälscht, provoziert Jackson und demonstriert damit, dass man sich in der Fotografie nicht auf die eigene Wahrnehmung verlassen kann. Oder verbildlicht Jackson mit ihren erfundenen Geschichten nicht sogar eine viel drastischere Wahrheit? Die Aufnahmen spiegeln stets die Sehnsüchte und Illusionen der Betrachter*innen wider und thematisieren das sensible Verhältnis von Privatheit und Öffentlichkeit. Jacksons Fotografien sind Parodien, manchmal hyperreal und obszön, manchmal rütteln sie auf, aber immer unterhalten sie und sind humorvoll. (Quelle: NRW-Forum)
Ausstellungszeitraum: 3. März bis 14. Mai 2023