Das vielfältige Werk der irakisch-britischen Architektin Zaha Hadid (1950 – 2016) beeindruckt und überrascht durch atemberaubende, gewagte Strukturen. Der revolutionäre Umgang mit neuen Materialien ermöglichte Hadid eine innovative Architektur, bei der von der Vision bis zur Durchführung nichts unmöglich zu sein schien. Ihr Spitzname „The Queen of the Curve“ verrät das Merkmal ihres architektonischen Kosmos: fließende organische und geometrische Linien, die die Innen- und Außenräume ihrer Museumsbauten gliedern. Im Jahr 2003 widmete das MAK – Museum für Angewandte Kunst in Wien der Architektin eine große Ausstellung, durch die Hadid die Besucher*innen in Michael Blackwoods Film A Day with Zaha Hadid führt. Sie erzählt dabei über ihr Leben und stellt ihre wichtigen Kulturbauten vor, wie das Contemporary Arts Center in Cincinnati (2003) und das MAXXI in Rom (2009). Mit fein geschliffener Theorie und rasierklingenscharfer, kühner, kantiger Architektur hat sie es geschafft, ihren eigenen Standort zu definieren. Mit viel Durchsetzungsvermögen und Kalkül gewinnt sie Jurys für sich und damit einen Wettbewerb nach dem anderen. Gebaut wird zunächst nichts. Zaha Hadid gilt über 15 Jahre lang als die große „Ungebaute“ der Architekturgeschichte. Und plötzlich das: Rolf Fehlbaum, Vorstand des Vitra Möbelkonzerns in Weil am Rhein, lässt Zaha Hadid ein Feuerwehrhaus für das Betriebsgelände bauen. Das war 1992. Das kristallartig geschliffene Gebäude macht Schule und so wird aus der „ungebauten Hadid“ die an der Spitze der Architekturwelt stehende Frau, überschüttet mit Aufträgen rund um den Globus. Die grenzenlose Vision Zaha Hadids und ihr Ruf als Architektin spektakulärer Bauten ist auch in "Eine gebaute Vision" zu spüren. Im Fokus dieses Dokumentarfilms steht ein konkretes Projekt: die Feuerwache in Weil am Rhein, ihr erster Auftrag aus dem Jahr 1993. (Quelle: Filmmuseum)